GL 1100 Interstate/Aspencade | 1982 |
Motor | Vierzylinder-Viertakt-Boxermotor, eine zahnriemengetriebene Nockenwelle, 2 Ventile pro Zylinder, Wasserkühlung |
Hubraum | 1085 ccm |
Bohrung x Hub | 72 x 61,4 mm |
Verdichtung | 9,2 : 1 |
Leistung | 83 PS bei 7500/min |
Drehmoment | 9 mkg bei 6500/min |
Vergaser | 4 Keihin-Unterdruckvergaser 30 mm |
Getriebe | 5 Gänge |
Antrieb | Kardanwelle |
Rahmen | Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen |
Vordere Radführung | Teleskopgabel mit pneumatischer Unterstützung |
Hintere Radführung | zwei Federbeine |
Räder | Comstar-Leichtmetallfelgen |
Vorderreifen | 110/90 H 19 oder 120/90 H18 je nach Markt |
Hinterreifen | 130/90 H 17 oder 140/90 H 16 je nach Markt |
Bremse vorn | Doppelscheibe, Einkolbenzange |
Bremse hinten | Scheibe, Zweikolbenzange |
Radstand | 1605 mm |
Sitzhöhe | 805 mm, Interstate 788 mm, Aspencade 782 mm |
Tankinhalt | 20 Liter |
Trockengewicht | 270 kg, Interstate 308 kg, Aspencade 319 kg |
Farben | Schwarz, Schwarzmetallic, Weinrot Aspencade: Silbermetallic, Braunmetallic |
Mit der 1982er GoldWing wurden die Verfeinerungen und Verbesserungen der „nackten“ GoldWing GL 1100 und der GoldWing GL 1100 INTERSTATE weiter vorangetrieben.
Dem Anspruch auf mehr elektrische Leistung für zusätzliche stromabhängige Anbauteile wie Radio, Funk, oder Lichterleisten wurden die HONDA-Mannen gerecht, indem sie die Lichtmaschine verstärkten. Dies geschah durch die Verwendung eines dickeren Wickeldrahtes.. Der ACC-Anschluß für Zubehör wurde konsequenterweise von 5 auf 10 Ampere erhöht.
Eine neu entwickelte Bremsanlage bestehend aus innenbelüfteten, rostfreien Scheibenbremsen (erstmals seinerzeit bei der CBX-B verwendet) und Doppel- kolbenbremszangen brachte den Dampfer jederzeit sicher zum Stehen – außer, wenn es zum Bremsen bereits zu spät war.
Die 1982er GoldWing verfügt über ein automatische Blinkerrückstellungssystem, so dass die bislang verwendete akustische Erinnerung an die manuelle Blinkerrückstellung entfallen konnte.
Geändert wurden weiterhin die Felgengrößen vorne von 19 auf 18 Zoll mit der Reifengröße 120/90-18 und hinten von 17 auf 16 Zoll mit 140/90-16er Pneus. Dadurch sollte einerseits die Laufleistung der Reifen auf bis annähernd 25.000 Kilometer erhöht werden. Andererseits wurde ein verbessertes Fahrverhalten angestrebt. Die Sturzbügel wurden neu geformt und der Beifahrer wurde mit vibrationsarmen Fußrasten beglückt – und das bei einer GoldWing.
Die Krönung der 1982er Baureihe war das Luxusmodell GL 1100 A wie ASPENCADE. Diese bis dahin zweifelsohne am reichhaltigsten ausgestattete GOLD WING aller Zeiten hat neben den bereits erwähnten Neuerungen unter anderem einen als Overdrive ausgelegten 5. Gang, aufeinander abgestimmte 2-Farben-Lackierung – wahlweise in Sterling Silver metallic / Tempest Gray metallic oder in Sorrel Brown metallic / Harvest Gold metallic. Sitzbank und Top Case Außentaschen sind ebenfalls der Lackierung angepasst. A propos Koffer und Top Case. Zur Standardausrüstung der ASPENCADE gehören Innentaschen (Reisetaschenformat) für die beiden Koffer und das Top Case sowie ein Schminkspiegel im Top Case.
Zum Befüllen der Gabel und der hinteren Dämpfer mit Luft musste der ASPENCADE-Pilot nicht mehr an die Tankstelle, sondern konnte jederzeit mittels des auf der Tankattrappe befindlichen Bordkompressors für individuellen, ausgewogenen Federungskomfort sorgen. Erstmals wurde ein Motorrad serienmäßig mit einem vom Lenker aus zu bedienenden
Audiosystem bestückt, welches von nun an im Laufe der Jahre perfektioniert werden sollte. Das 1982 verwendete AM-FM-Stereo-Radio, welches bislang nur als Zubehör erhältlich war, verfügt über einen Sendersuchlauf, der bei Verlassen eines Sendebereiches auf Knopfdruck den nächst stärkeren Sender sucht. Über den Zubehörmarkt ließ sich dieses System durch ein Cassettengerät, ein 40-Kanal CB-Funkgerät sowie sprachaktiviertes Intercom und Helmsets für Fahrer und Beifahrer ergänzen.
Deutschen HONDA-Kunden wurde diese Wunder-WING vorenthalten. Zum einen hatte man bei HONDA Bedenken, ein Motorrad mit Packtaschen und Top Case in den schnellen bundesdeutschen Verkehr zu schicken, und zum anderen standen noch ca. 800 Gold Wings auf Halde – etwa der Bedarf für ein Jahr. Ungeachtet dessen war die deutsche Version der GOLD WING zumindest ab 1980 niemals geeignet, den aktuellen Stand der Entwicklung der GOLD WING angemessen zu dokumentieren. Hier blieb seitens des deutschen Importeurs einfach zu viel auf der Strecke.
Aus diesem Grunde ließen sich einige Luxus gewohnte Winger nicht davon abhalten, eine 1982er ASPENCADE direkt aus den Staaten zu ordern und auf eigene Faust zu importieren – natürlich mit all den sich hieraus ergebenden Komplikationen beispielsweise bei der Einzelabnahme durch den bundesdeutschen TÜV.